Alles wirkliche Leben ist Begegnung (Martin Buber)

Für Ulla - Dem Leben und der Liebe gewidmet

Eine Collage aus 20 Jahren "Der Leise Film"®
Deutschland/Schweiz 2016, 105 Min.

 

Gedanken zum Film:


Der selbst gewählte Tod meiner Partnerin hat mir offenbart, wie nah beieinander Tod und Leben, Glück und tiefe Verzweiflung, Hoch-Zeit und Ausweglosigkeit sein können, wie fragil das Leben doch ist. Ihr Tod hat mich in Trauer, Schmerz und Schuld hinterlassen – eine fast unerträgliche Seelennot.

Alles wirkliche Leben ist Begegnung ist ein sehr persönlich erzählter Film, der berühren möchte, Mut machen möchte für das Leben - mir selbst und all denen, die diesen Film sehen werden: den Hinterbliebenen, die sich mit ihrer schuld- und schambesetzten Trauer alleingelassen fühlen und denen, die an so einer entscheidenden Wegegabelung stehen.

Und ganz besonders wünsche ich mir, dass dieser Film mit dazu beitragen mag, ein Gespür für das zu entwickeln, was stärkt und der Seele gut tut.

Dramaturgische und persönliche Überlegungen

Rezepte für ein gelingendes Leben gibt es nicht. So ist das Mittel einer Collage gewählt, die dem ZU-FALL, dem persönlich Zugefallenen erst wieder Raum und Möglichkeit gibt, sich neu zu entfalten - hin zu überraschenden und lebensbejahenden Beziehungsgeflechten.

Es ist eine Collage aus den gelesenen Texten, ruhigen, assoziativen Naturaufnahmen im Jahreszyklus und Gesprächen mit Menschen, die ihre Lebenskrisen angenommen haben und somit wieder in der Lage sind, den Blick auf das Lebensbejahende und Stärkende zu richten.

Die Bilder für diesen Film entstammen dem eigenen Filmarchiv aus 20 Jahren Der leise Film®. Es sind Bilder, die für andere Geschichten und aus einer persönlich sehr glücklichen Perspektive heraus fotografiert wurden. Bilder, die sich vordergründig für eine Meditationsreise eignen, werden nun auch zu Bildern, die tiefste Trauer und Verzweiflung aushalten und tragen müssen.
Alles wirkliche Leben ist Begegnung ist ein Film, der Sehgewohnheiten herausfordert, wenn die Szenen länger als erwartet sind, wenn die Bilder genügend Raum bekommen, um dem Unfassbaren und Unbegreiflichen begegnen zu können. Er bietet Raum für dieses DAZWISCHEN, in dem sich das Leben wieder neu verwurzeln und verankern kann.


(Voraussichtlich ab Herbst 2018 wird es diesen Film als DVD geben; Bestellungen bitte unter www.heilig-film.de oder per eMail: )
Beachten Sie bitte auch das zeitlich begrenzte Förderangebot hierzu.

Rezensionen zum Film (Auszüge)

Brigitte Schiller, Oldenburg, Supervisorin DGSv Mai 2017

Ein wundervoller Film, der sich den großen Fragen des Lebens stellt. In sehr persönlichen Begegnungen mit Menschen, die sich auf ihrem Weg befinden, dem wirklichen Leben nahe kommen zu wollen, bin ich als ZuschauerIn in die lebendige Teilhabe dieser Menschen eingeladen. ...

Der leise Film von Karl-Heinz Heilig zeichnet solche verschiedenen Lebenswege von Menschen sehr persönlich nach. Menschen, die durch Krisen gegangen sind, lassen uns teilhaben an ihrer Erkenntnis, ihrer Selbstreflexion und ihrer Wahrhaftigkeit, wie sie ihr Leid und ihren Schmerz, ihre Trauer tragen und verwandeln. Sie geben uns Auskunft über das Erlebte und schließlich über den Wandlungsprozess. Aus sich selbst heraus verändern sie ihr Leben hin zu Zufriedenheit, Ruhe, Genuss von einfachem Leben, Nähe zur Natur, Sinn und Fülle. Ihr Leben glückt.

Die Bilder und Szenen des Films schenken uns immer wieder Zeit zum Nachspüren, Nachfühlen, Nachdenken. Durch eine ruhige Kameraeinstellung und durch wunderschöne Naturaufnahmen wird das ermöglicht. ...

Ich empfehle ihn vielen ZuschauerInnen aus ganzem Herzen.
Ich empfehle diesen Film auch für die Begleitungsarbeit von Menschen in Krisen. Insbesondere kann ich nur wünschen, dass einem großen Fachpublikum, sei es in der Hospizarbeit, Trauerbegleitung, in Krankenhäusern, Einrichtungen für Reha und Kuren, Arztpraxen und Praxen für Psychotherapie, wie auch für Selbsthilfegruppen, sowie Betroffenen von Trauer und Suizidtrauer diese wegweisenden, authentischen und Mut machenden Gedanken und Erkenntnissen zuteil wird.

Elke Gerlach, Dipl. Psychologin / Leer

"Alles wirkliche Leben ist Begegnung" ist Trauerarbeit des Filmemachers, bleibt aber nicht bei der Trauer stehen, sondern ist auch eine Hommage an das Leben, lenkt den Blick auf schöne Momente, Begegnungen und Erfahrungen und macht Mut, zu sich selbst zu stehen, achtsam mit sich selbst zu sein und den ganz eigenen Weg zu suchen. In diesem Sinne könnte der Film meines Erachtens für Menschen in Krisen und Umbruchphasen - auch in therapeutischen Settings - außerordentlich hilfreich sein, regt er doch Introspektion, Besinnung auf `das Wesentliche im Leben´ und eine Abkehr von den krankmachenden Zumutungen unserer Leistungsgesellschaft an.

Dr. Uta Pille / Oldenburg

Der Film macht leise. Er führt hinab in die eigene Tiefe, lässt die inneren Lieder erklingen, die Kraft, die Zuversicht spüren. Ein Film, der irgendwie und irgendwo tröstet, andächtig macht und wärmend in Erinnerung bleibt.

Sabine Frerichs / Rastede

Nach dem Suizid meiner Tochter und kurz zuvor dem ihrer Patentante, kann ich als Dableibende die Schuldvorwürfe gut nachvollziehen. Der Film hat mir geholfen, über die Sinnhaftigkeit meines Lebens nachzudenken und mit mir wieder versöhnlicher umzugehen. Und vielleicht spricht der Film auch die Menschen an, die in einer Lebenskrise an einem Kreuzungspunkt stehen und für die die lebensbejahende Botschaft einen Richtungswechsel hin zum Leben ermöglicht.

Clara Ries, 18 Jahre / Potsdam

Der Film fordert zum aktiven Dasein, zum Mitfühlen, zur Auseinandersetzung und zum Nachdenken. Es ist ein Film voller Gefühl, voller Gegensätze, eben voller „Leben“. Innige Liebe und tiefe Trauer werden so deutlich spürbar, dass es mich den Mut des Machers bewundern lässt, so persönlich, offen und ehrlich mit sich selbst umzugehen. Diesen Mut braucht es auch, um andere Menschen dazu zu bringen, sich schwierigen Themen zu stellen und die Augen zu öffnen.

Lydia Decker, Dipl. Psychologin / Augsburg

Wir Zuschauer werden liebevoll mit vielen Menschen und Schicksalen bekannt gemacht, aus deren Lebensweise und Lebenserfahrung Weisheit, Mitgefühl und Leichtigkeit strahlt. Auch in diesem Film erzählt Karl-Heinz Heilig wieder vom Mut zu Leben, nur diesmal ist es auch sein eigener Mut und sein eigenes Leben.